Wer noch nie Melting Moments Cookies probiert hat, kann sich kaum vorstellen, dass etwas derart zart schmelzend auf der Zunge zergehen kann. Ihr Geschmack ist süß und wunderbar vanillig. Aber besonders bemerkenswert ist, dass – obwohl sie aus den USA kommen – jeder sie sofort mit dem Lieblingsweihnachtskeks der Österreicher verwechselt: dem Vanillekipferl. Bemerkenswert? Naja, die beiden haben eigentlich nicht viel gemeinsam. Doch können diese kleinen, runden Dinger wirklich genauso gut oder vielleicht sogar besser sein als unsere Vanillekipferl?
Anfangs war ich skeptisch. Das Rezept enthält keine Nüsse und auch noch Unmengen von Stärke – normalerweise also nichts, was auf große Gaumenfreuden hoffen lässt. Dafür sind sie in der Zubereitung einfacher als klassische Vanillekipferl: Der Teig muss weder rasten, noch ist er bei hohen Küchentemperaturen (oder warmen Händen) so zimperlich wie Mürbteig. Außerdem geht das Formen von kleinen Kügelchen geschätzte 100 Mal schneller, als das von perfekt geschwungenen Kipferl. Und nach dem Backen, da neigen sie nicht dazu zu zerbrechen.
Zusammengefasst: Melting Moments Cookies sind dem Vanillekipferl in der Herstellung überlegen, da weniger heikel. Von daher werden besonders jene von euch mit diesem Rezept glücklich, die den Geschmack von Vanillekipferl lieben, denen die Zubereitung aber zu mühsam ist. Doch reichen sie geschmacklich wirklich an Vanillekipferl heran? Leider nein, beziehungsweise nicht ganz. Aber keine Sorge – phantastisch schmecken sie trotzdem. 😉 Ihr solltet nur wissen, dass ihnen erst das Wälzen in reichlich Vanillezucker ihr Aroma verleiht. Das muss man wegen der Stärke in Kauf nehmen, da diese zu einem neutralen Eigengeschmack der Cookies führt. Dafür wird man aber auch mit einer unvergleichlich mürben Konsistenz belohnt – und genau die macht die Melting Moments Cookies zu einem begehrten Fang auf jedem Keksteller. Garantiert! Meine Empfehlung ist also, diesen Advent beides zuzubereiten.
Ob Melting Moments Cookies nun die besseren Vanillekipferl sind? Das kann nur jeder für sich entscheiden. Macht sie nach und schreibt mir eure Meinung dazu in den Kommentaren – ich bin schon sehr gespannt, was ihr zu diesen Cookies sagt. 🙂
Bio-Zutaten Melting Moments Cookies
Ergibt 1 Blech | 100 Stück
125g weiche Butter
40g Staubzucker, gesiebt
8g Vanilleextrakt (ca. 2 TL)*
70g glattes Mehl
135g Kartoffelstärke (keine Maisstärke!)
Außerdem: 40g Vanillezucker (5 Packungen) + 40g Staubzucker zum Wuzeln
Zubereitung Melting Moments Cookies
Los geht es, wie immer, mit dem Vorbereiten und Vorheizen: Das Backblech wird mit Backpapier zugedeckt, den Ofen stellt ihr auf 180° Ober- und Unterhitze.
Dann geht es der Butter an den Kragen. Schlagt 125g eine Minute mit dem Mixer auf, bevor die 40g (unbedingt gesiebter) Staubzucker dazukommen. Gemeinsam rührt ihr sie nun gute fünf Minuten cremig, bis die Masse deutlich an Volumen zugelegt hat und weißlich/heller aussieht. Besonders beliebt macht ihr euch bei den Melting Moments Cookies außerdem, wenn ihr den Rührvorgang einmal unterbrecht, um den Schüsselrand (und -boden) mit dem Spachtel auszukratzen. Dort klebt nämlich gerne etwas Butter – und da die dort nur schlecht aufgeschlagen werden kann, verdirbt sie euch die feine Konsistenz der Cookies.
Seid ihr mit der Luftigkeit der Butter-Zucker-Masse zufrieden, kommen die 8g Vanilleextrakt – also etwa zwei Teelöffel – dazu und werden ebenfalls kurz untergemixt.
Das Mehl (70g) und die Kartoffelstärke (135g) müssen erst gut verquirlt werden bevor ihr sie auf die anderen Zutaten siebt. Ersteres garantiert, dass die beiden Zutaten gleichmäßig in eurer Trockenmasse verteilt sind und später jedes Cookie gleich gut schmeckt. Nur: 30 Sekunden solltet ihr dafür schon rühren – sonst bringt es wenig. Letzteres, also das Sieben, ist wichtig, um den Stärkeklümpchen den Garaus zu machen. Also bitte auch das nicht weglassen. 🙂
Haben die sorgfältig vorbereiteten Trockenzutaten schließlich ihren Weg in die Rührschüssel gefunden, hat wieder der Mixer seinen Auftritt. Jedoch nur einen kurzen von etwa 5-10 Sekunden (und auch nur auf langsamster Stufe). Sobald Mehl und Stärke ein bisschen untergemischt sind, befreit ihr mit einem Spachtel noch einmal den Schüsselrand von etwaigen Mehlrückständen und knetet den (äußerst klebrigen) Teig etwa 15-20 Sekunden mit einer Hand durch. Also wieder sehr kurz.
„Warum alles nur so kurz?“ wird sich vielleicht mancher fragen. Zum einen, weil dieser Teig ohnehin nie ganz glatt wird; längeres Rühren also unnötig ist. Zum anderen, weil fleißiges Durchkneten oder Durchmixen die Glutenentwicklung fördert – die euer Cookie fester (und damit zäher) macht, als unbedingt notwendig. Knetet also nur so lange, bis kein trockenes Mehl mehr zu erkennen ist.
Danach geht es auch schon an das Formen der Kügelchen. Je kleiner ihr sie macht (meine waren vor dem Backen etwas über einen Zentimeter breit und hatten ein Gewicht von 3-5g), desto besser schmecken sie. Je größer ihr sie formt, desto schneller geht es (denkt in diesem Fall nur daran, dass sich die Backzeit verlängert). 😉 Wie groß auch immer eure Melting Moments Cookies werden sollen, achtet darauf, dass alle ungefähr den gleichen Durchmesser haben (damit sie zur selben Zeit fertig sind) und dass genug Abstand zwischen den einzelnen Stücken ist (etwa die Länge eines Teigkügelchens sollte reichen).
Im Ofen brauchen sie etwa 15-18 Minuten. Holt sie aber erst dann raus, wenn sie leicht goldbraun geworden sind. Während sie auf dem Blech auskühlen, könnt ihr die Zuckermischung zum darin Wuzeln zubereiten. Dafür 40g Staubzucker sieben, mit 5 Packungen Vanillezucker vermischen und in eine kleine Schüssel tun. Sobald die Melting Moment Cookies ausgekühlt sind, könnt ihr jeweils ein paar Kekse auf einmal in der Vanillezuckermischung schwenken und die fertigen Cookies in einer Keksdose (an einem kühlen und trockenen Ort) aufbewahren.
Lasst sie euch schmecken und genießt den freien Tag!
Alles Liebe, eure Alexandra
*Wenn ihr kein Vanilleextrakt daheim habt, nehmt stattdessen 2 Packungen Vanillezucker (16g) und nur 30g Staubzucker.
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