Manchmal braucht man Schokolade. Und zwar sofort! Ihr kennt das bestimmt oder geht es euch da anders? Bei mir gibt es in so einem Schokogelüste-Notfall gerne eine Banane mit flüssiger Schokoladenganache – also Schokolade, die mit etwas Schlagobers geschmolzen und so noch wohlschmeckender wird.
Inspiriert von diesem kleinen Snack wird heute auf wienersüss auch Obst serviert. Und ein kleines bisschen Schokolade – klar, die ist natürlich auch dabei. Aber bei mehr als einem Kilogramm Bananen, die sich unter der feinen Milchschokoladenglasur dieser Schoko-Bananentorte verstecken, bin ich dafür, dass wir hier weiterhin von Obst reden. Einverstanden? 😉
Für diese Köstlichkeit braucht ihr übrigens nicht einmal einen Backofen. Denn genauso wie der Banoffe Pie von vor ein paar Wochen ist die Basis dieses Schokoglücks ein knuspriger Keksboden. Allerdings fällt dieser hier ein bisschen höher aus – schließlich wollen wir ja möglichst viel von der wunderbaren Bananenganache in ihn hineinfüllen.
Habt ihr eigentlich schon mal eine Ganache mit Fruchtpüree verfeinert? Wenn nicht, dann wäre diese bananige Variante die perfekte Gelegenheit, um es einmal auszuprobieren. Die ist nämlich in ihrer Konsistenz so wunderbar leicht, dass sie dem cremigsten Pudding Konkurrenz macht. Aber genug geschwärmt, auf geht’s zum Rezept.
Bio-Zutaten Keksboden
250g Butter
360g Schokoladen-Butterkekse (z.B. Leibniz)
60g brauner Zucker
Zubereitung Keksboden
Für den Keksboden braucht ihr eine 24cm Springform, deren Boden ihr mit Backpapier auslegt. Dann gebt die 250g Butter (am besten in dünne Scheibchen geschnitten) in einen kleinen Topf und schmelzt sie bei mittlerer Hitze.
Um die 360g Kekse klein zu bekommen, gebt ihr sie am besten in einen leistungsstarken Food Processor. Wer so etwas nicht zu Hause rumstehen hat, nimmt etwa ein Drittel der Kekse und füllt sie in einen Gefrierbeutel (oder etwas Ähnliches aus festerem Material). Diesen verschließt ihr dann (Luft entweichen lassen!) und klopft die Kekse mit einem Nudelwalker klein bis sie ganz fein sind. Vorgang zweimal wiederholen und die zerkleinerten Schokokekse in eine große Schüssel füllen.
Dazu gebt ihr als nächstes 60g braunen Zucker und verrührt beides, bevor die flüssige Butter dazukommt. Die wird so lange untergemischt, bis alles feucht ist. Dass die Konsistenz passt, erkennt ihr daran, dass ihr die Masse wie nassen Sand verwenden könnt (Test: kleines Kügelchen formen und schauen, ob es zusammenhält). Falls ihr eine andere Keksmarke verwendet habt, müsst ihr also eventuell noch etwas flüssige Butter oder ein paar Keksbrösel mehr dazugeben – aber in der Regel sollte es so passen.
Nachdem nun alles vorbereitet ist, leert etwa ein Viertel der Brösel in eure Form, verteilt sie gleichmäßig über den Formboden und drückt sie fest (z.B. mit einem unten flachen Glas). Um den Rand hoch zu bekommen, bietet sich ein Einmalhandschuh an: damit könnt ihr die Keksbrösel am einfachsten in die gewünschte Position bringen (Form dazu schräg halten) und gut festdrücken. Einmal rundherum arbeiten und ggf. zum Schluss nochmal nachbessern (falls der Rand ungleichmäßig hoch oder dick geworden ist). Wer keinen Handschuh hat, kann einen großen Löffel verwenden – allerdings macht der das Ganze mühsamer. Sobald ihr fertig seid, gebt die Springform circa 30 Minuten in den Eiskasten zum Festwerden. Oder, noch besser, etwa 10 Minuten (bzw. so lange, wie ihr mit der Füllung braucht) in den Tiefkühler.
Bio-Zutaten Füllung
375g Schokolade (60%)
250g Schlagobers
24g Vanillezucker (3 Packungen)
1.150g geschälte Bananen (davon 375g für die Creme)
Zubereitung Füllung
Für die Bananenganache schmelzt ihr 375g Schokolade mit 250g Schlagobers und drei Packungen Vanillezucker über Dampf (oder über dem Wasserbad) und rührt dann 375g geschälte und pürierte Bananen unter.
Nun kann es auch schon mit dem Zusammenbauen losgehen: gebt gut fünf gegupfte Esslöffel der Ganache auf den Keksboden und verstreicht sie gleichmäßig. Darauf kommt eine Schicht eng aneinander gelegter Bananen, für die ihr einen Teil der 775g Bananen (Gewicht ohne Schale) in 0.5-1 Zentimeter dicke Scheibchen schneidet.
Weiter geht es dann wieder mit den fünf Esslöffeln der Schokoladencreme und der nächsten Schicht Bananen – so lange, bis alles aufgebraucht bzw. euer Keksboden bis knapp einen halben Zentimeter unter seinen Rand gefüllt ist. Damit die Glasur nachher eben wird, drückt die Füllung noch einmal leicht glatt (falls einzelne Bananenscheibchen aus der Masse emporragen) und stellt die Schoko-Bananentorte zwei Stunden in euren Kühlschrank.
Nach zwei Stunden ist die Torte fest genug, damit ihr sie aus der Form lösen und auf eure Servierplatte stellen könnt. Doch bevor sie glasiert wird, umschließt sie eng mit einem Tortenring und sorgt dafür, dass dieser nicht aufgeht (z.B. mit einem Gummiringerl oder einer Kluppe. Oder ihr habt einen weniger widerspenstigen Tortenring als ich – dann schätzt euch glücklich und tut nichts ;-). Dann geht es noch einmal ab in den Kühlschrank, bis die Glasur bereit ist.
Anmerkung: wem es egal ist, wenn die Glasur an den Seiten herunterläuft, der kann sich die Arbeit mit dem Tortenring und dem Föhn (siehe „Zubereitung Glasur und Dekoration“) sparen und gleich mit der Zubereitung der Glasur beginnen.
Bio-Zutaten Glasur & Dekoration
200g Vollmilchschokolade
70g Butter
30g Schokolade (80-99%)
getrocknete Bananenchips
Schokoladenkugeln*
essbare Blütenblätter
Zubereitung Glasur & Dekoration
Für die Milchschokoladenglasur schmelzt 200g Vollmilchschokolade mit 70g Butter über Dampf (oder über dem Wasserbad), rührt sie glatt und nehmt sie von der Hitze. Sobald sie auf 30-35°C abgekühlt ist (oder: etwas zähflüssiger geworden ist), könnt ihr sie auf die Schoko-Bananentorte gießen. Schön glatt wird sie dadurch, dass ihr die Torte samt Servierplatte seitlich schwenkt, bis die Glasur alle Stellen bedeckt hat. Durch die zuvor gekühlte Füllung wird es auch nicht lange dauern, bis die Milchschokoladenglasur anzieht (= fest wird), aber sobald es soweit ist, könnt ihr die Torte wieder aus dem Tortenring lösen.
Damit der Rand schön glatt wird, nehme ich dafür gerne einen Föhn und erwärme so den metallenen Ring gleichmäßig. Ihr erkennt, dass es Zeit ist, den Ring zu lösen, sobald der Rand der Torte feucht zu glitzern beginnt. Dann öffnet ihn vorsichtig, schiebt ihn ganz langsam auseinander und hebt ihn behutsam ab. Wenn es an irgendeiner Stelle streng geht, einfach nochmal nachföhnen.
Für die Dekoration werden etwa 30g dunkle Schokolade geschmolzen – natürlich wieder über Dampf (oder im Wasserbad). Die gebt ihr dann in einen kleinen Spritzbeutel mit einer kleinen Lochtülle (Alternativ: einen Tiefkühlbeutel mit einem winzigen Loch in einer Ecke) und zieht nach Lust und Laune eure Kreise. Oder Linien. Oder was auch immer euch gefällt. 😉
Oben drauf kamen bei mir dann noch ein paar getrocknete Bananenchips und kleine Schokoladenkugeln – beides mit etwas Schokolade betupft und dadurch festgeklebt. Wer will, tobt sich auch noch mit ein paar Blütenblättern aus. Wichtig ist nur, dass diese essbar und nicht gespritzt sind. Achtet auch darauf, dass ihr die Blüten erst kurz vor dem Servieren darauf gebt, andernfalls könnten sie welken.
Die Torte kann nun entweder gleich verputzt werden, oder ihr bewahrt sie im Kühlschrank auf. Schneiden lässt sie sich am besten mit einem scharfen Messer, das ihr vor jedem Schnitt in heißes Wasser getunkt und wieder abgetrocknet habt.
Ich freu mich von euch zu hören, wie euch diese Bananenganache geschmeckt hat & wünsche euch gutes Gelingen!
Alles Liebe,
eure Alexandra
*Ich habe Schoko-Dinkel-Kugeln von Alnatura genommen, da mir Maltesers zu groß waren – aber nehmt, was euch schmeckt und gefällt. 😉
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