Gestern ist mein Halloweendessert für die Zotter Schokoladenmanufaktur* {Werbung} fertig geworden: ein mit Mousse und Kürbiskuchen gefüllter Schokoladenkürbis. Während ich die Idee für dieses Dessert schon lange im Kopf hatte, war die Umsetzung diesmal besonders spannend – denn da es die Art von Kürbisform, die mir vorschwebte, nicht zu kaufen gab (und ich auch nicht unbedingt Geld für eine Backform ausgeben wollte, die dann voraussichtlich genau 1x verwendet wird), habe ich mich kurzerhand aufgemacht, herauszufinden, wie man sich selbst eine Schokoladenform basteln kann.
Die vergangenen Wochen kamen daher recht abstruse Dinge aus meinem Backrohr und meiner Küche: Selbstgemachtes Plastilin, Salzteig, Formen aus Gelatine und auch welche aus Agar-Agar. Sogar lebensmittelechtes Zweikomponenten-Silikon habe ich mir bestellt, dann aber doch noch nicht getestet. Denn auch wenn man mit solchen Formen mehr Möglichkeiten hätte (es ist sowohl back-, als auch tiefkühltauglich), waren die Agar-Agar-Schokoladenform bereits mein klarer Testsieger.
Nicht nur, weil sie wirklich einfach zu machen sind, sondern auch, weil ihr alles, was ihr dafür braucht, im Supermarkt findet – ein meiner Meinung nach unschlagbarer Vorteil, den das teure, schwer zu bekommende Zweikomponenten-Silikon nicht ausgleichen konnte. Einzig eine spiegelglatte Schokoladenoberfläche bekommt ihr damit nicht hin, weil die Agar-Agar-Form zu viel Flüssigkeit enthält.** Abgesehen davon, macht es aber super viel Spaß, damit zu arbeiten, weswegen ich euch in diesem Tutorial zeigen möchte, wie ihr euch selbst Schokoladenformen basteln könnt – aus Kürbissen, oder sonst nahezu jedem Gegenstand, von dem ihr schon immer mal ein Abbild in Schokolade haben wolltet. 😉
Schritt 1: Die Auswahl des Kürbisses (oder sonstiger zu schokoladifizierender Gegenstände)
Nehmt bei eurem ersten Versuch lieber einen etwas kleineren Gegenstand – damit tut ihr euch später leichter und müsst euch keine Sorgen darüber machen, dass die Form bricht. Mein Kürbis hatte zum Beispiel einen Durchmesser von gut elf Zentimetern und war dadurch sehr einfach handzuhaben. Bei größeren Formen empfiehlt es sich, sie nur sehr vorsichtig herum zu heben, damit sie in der Mitte (an ihrer dünnsten Stelle) nicht aufreißt und bricht.
Prinzipiell könnt ihr mit dieser Methode aber fast alles in Schokolade verwandeln: egal ob groß oder klein, rau oder glatt. Nur pelzige, haarige oder stachelige Oberflächen sind nicht so zu empfehlen. 😉
Schritt 2: Das passende Gefäß finden
Ist der Gegenstand gewählt, könnt ihr euch auf die Suche nach einem passenden Gefäß machen. Es sollte nicht zu schmal sein, aber auch nicht zu viel Abstand zwischen eurem Kürbis und dem Rand des Gefäßes bestehen. Ein bis zweiweinhalb Zentimeter sind hier ein guter Richtwert. Wichtig ist auch, dass das Gefäß hoch genug ist, damit ihr die Hälfte eures Kürbisses (wir schneiden ihn später auseinander) plus etwa eineinhalb bis zwei Zentimeter mit Agar-Agar bedecken könnt.
Da wir den Kürbis nicht im Ganzen in eine Schokoladenform verwandeln, sucht für seine zweite Hälfte ebenfalls ein Behältnis, das die oben erwähnten Anforderungen erfüllt. Gut eignen sich zum Beispiel Rührschüsseln oder die silbernen Aluminiumbackformen, die es auch in ganz kleinen Größen gibt (siehe Foto). Weniger gut sind sehr flache Schüsseln, die oben deutlich breiter als unten sind – als ich die verwendet habe, ist mir die Agar-Agar-Form in zwei Teile gebrochen, weil die Grundfläche zu klein war, um das hohe Gewicht der Form ausreichend unterstützen zu können.
Schritt 3: Den Agar-Agar-Bedarf ermitteln
Um herauszufinden, wie viel Agar-Agar ihr braucht, nehmt erst eines eurer beiden Gefäße und legt den Kürbis hinein. Stellt Schüssel und Kürbis dann auf eure Küchenwaage und stellt diese auf Null. Nun befüllt die Form mit soviel Wasser, dass sich der Kürbis vollständig darin versenken lässt (bei sehr großen Gegenständen reicht es, wenn sich die Hälfte davon plus zusätzlich 5 Zentimeter untertauchen lassen). Notiert euch das Gewicht und wiederholt diesen Schritt mit dem zweiten Gefäß (sofern ihr nicht zwei idente Schüsseln verwendet). Ich habe für meinen Kürbis zum Beispiel zwei 15cm-Backformen hergenommen und dafür gut zwei Liter Wasser (also 2000g) gebraucht. Wenn ihr keine Waage zur Hand habt, klappt dieser Schritt auch mit einem Messbecher, da Gramm und Milliliter bei Wasser ja ident sind.
Damit eure Schokoladenform richtig stabil wird, empfehle ich euch 90 Gramm Agar-Agar pro Liter bzw. pro 1000g Wasser zu verwenden. Achtung: diese Mengenangabe gilt nur für die im Supermarkt erhältliche Agartine von RUF, da die Gelierkraft von Agar-Agar-Präperaten scheinbar recht stark schwanken dürfte. Bei meinen ersten Versuchen habe ich nämlich eines aus irgendeinem Patisserie-Onlineshop verwendet, bei dem ich bereits mit 35 Gramm pro Liter ausgekommen bin. Als das dann aber aufgebraucht war und ich mich im Supermarkt mit Nachschub eingedeckt habe, endete dasselbe 35g:1000g-Mischungsverhältnis in einem mittelschweren Desaster, einer ganz schön langen Nacht und einem Agar-Agar-Noteinkauf um 7:30 Uhr in der Früh. Mein Tipp, um euch Ähnliches zu ersparen: macht eure Schokoladenform entweder auch mit der oben erwähnten Agartine oder testet die Stabilität erst mal mit ganz kleinen Gegenständen, wenn ihr eine andere Marke verwenden wollt.
Je nachdem, wie viel Wasser ihr also benötigt, multipliziert die Anzahl an Liter mit 90g. Bei 1 Liter also 90g, bei 1.5 Liter 135g, bei 2 Liter 180g usw. …
Schritt 4: Das Agar-Agar aufkochen
Damit Agar-Agar seine Gelierkraft entfaltet, müsst ihr es zum Kochen bringen. Da das eine sehr sprudelige Angelegenheit ist, nehmt einen sehr hohen Topf! Am besten einen, der nur zur Hälfte gefüllt ist, wenn ihr eure benötigte Menge an Flüssigkeit hineingießt, oder aber notfalls einen zweiten Topf, auf den ihr die Flüssigkeit aufteilen könnt. Abgesehen davon, eignen sich breite Töpfe besser, das Agar-Agar davon abzuhalten, unten anzubrennen (was mir in einem hohen, fast bis zum Rand gefüllten Topf mittlerweile zwei Mal passiert ist).
Kocht die Flüssigkeit dann – unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen – auf, bis sie zu blubbern beginnt und lasst sie anschließend für 7-10 Minuten auf großer Hitze kochen.
Schritt 5: Eine stabile Basis schaffen
Bevor wir mit der eigentlichen Kürbisform beginnen, müssen wir eine stabile Basis schaffen. Denn würden wir das aufgekochte Agar-Agar gleich jetzt auf die beiden Gefäße aufteilen und die Kürbishälften (die wir erst in Schritt 6 zerteilen 😉 direkt hineinlegen, würden diese zu Boden sinken. Das Problem dabei ist, dass die Form, dort wo die Kürbis aufliegen, später viel zu dünn ist und durchbrechen würde. Um das zu verhindern, gießt deshalb zuerst eine 1.5-2 Zentimeter hohe Basis in jedes eure beiden Gefäße und lasst diese gut 10-25 Minuten im Kühlschrank festwerden.
Damit das restliche Agar-Agar in dieser Zeit nicht bereits eindickt, stellt es zurück auf den Herd und diesen auf die niedrigste Stufe, um es währenddessen warm zu halten. Nach 10 Minuten könnt ihr dann einen ersten Blick auf eure Basis werfen und überprüfen, ob sie schon etwas geliert ist. Das Ziel ist dabei nicht, dass sie schon ihre finale Festigkeit erreicht, sondern nur kräftig genug wird, um das Gewicht der Kürbishälften zu tragen – also lasst das Agar-Agar nicht zu lange im Kühlschrank (und gebt es keinesfalls in den Tiefkühler), damit sich die Basis noch gut mit dem Rest des Agar-Agars verbindet. (Als ich diesen Schritt des Auskühlens und Festwerdens im Tiefkühler beschleunigen wollte, hatte ich zwar eine sehr stabile Basis, aber auch eine, die schon zu fest war, um sich mit dem zweiten „Aufguss“ Agar-Agar gut zu verbinden. Die Folge: eine super stabile Basis… getrennt vom Rest meiner Schokoladenform. :-/)
Schritt 6: Den Kürbis halbieren
Während die Basis eurer Form im Kühlschrank ist, könnt ihr euren Kürbis zerteilen und von den Kernen befreien. Zerschneidet ihn idealerweise direkt in der Mitte (bzw. an seiner dicksten Stelle), weil ihr dadurch die Option habt, die Agar-Agar-Form wiederzuverwenden. Andernfalls wäre auch das Zerteilen in einen „Hauptteil“ und einen kleinen „Deckel“ an der Unterseite eine Überlegung wert, da ihr so die Schokoladennaht (mit der ihr die zwei Teile später verbindet) besser verstecken könnt. Allerdings müsstet ihr in diesem Fall die Agar-Agar-Form zumindest ein bisschen einreißen bis komplett zerreißen, um den „Hauptteil“ der Schokolade in einem Stück herauszubekommen, was die Wiederverwendbarkeit der Form recht drastisch einschränkt. 😉 Außerdem bekommt ihr durch diese Methode eine kleinere Öffnung in der Schokoladenform, weswegen ihr euren Kürbis nur mit kleinere Kuchenscheiben befüllen könnt. Entscheidet also einfach selbst, welche Variante – die mit mehr Platz für Kuchen oder die mit einer weniger sichtbaren „Naht“ – euch sympathischer ist, bevor ihr euren Kürbis an der entsprechenden Stelle zerteilt.
Schritt 7: Die Schokoladenform erstellen
Sobald eure Basis festgeworden ist, legt die Kürbishälften so in eure Gefäße, dass die Schnittflächen nach oben schauen. Gießt dann so viel aufgekochtes Agar-Agar in die Formen, dass diese bis zum Rand bedeckt sind. Dabei kann es vorkommen, dass eure Kürbishälften obenauf schwimmen. Testet in dem Fall, ob schon genug Agar-Agar in den Gefäßen ist, dass eure Kürbishälften theoretisch damit bedeckt wären, wenn ihr die ganze Zeit dastehen und sie nach unten drücken würdet. Wenn ja, dann macht euch auf die Suche nach ein paar Gewichten. Wie ihr am Foto sehen könnt, habe ich mich für ein paar Backbohnen aus Keramik entschieden. Aber auch Murmeln, kleine Schüsselchen (z.B. für Sojasauce) oder Stamperlgläser würden den Zweck erfüllen – auch wenn man die letzteren beiden Beschwerungsvarianten ein bisschen ausbalancieren (und, zumindest in meinem Fall, bedenklich schief stapeln) muss, damit sie den Kürbis überall gleichmäßig nach unten drücken. Zusätzlich dazu besteht beim Arbeiten mit Gewichten das Risiko, dass ihr zu viele in den Kürbis legt oder die vorhandenen schlecht verteilt. Macht euch also durchaus darauf gefasst, dass der Kürbis das ein oder andere Mal untergeht, bevor ihr die – für euren Kürbis – beste Anzahl und Justierung der Gewichte ermittelt habt. (Ja, ich gebe zu, dieser Schritt ist ein bisschen mühsam, aber trotzdem wichtig: Denn je besser es euch gelingt, den Kürbis bis zum Rand unterzutauchen, desto passgenauer sind eure beiden Schokoladenhälften nachher, wenn es an das Zusammensetzen des Kürbisses geht. Und selbst wenn es ein bisschen eine Spielerei ist, ich bin davon überzeugt, dass es euch nach einigen, wenigen Minuten super gelingen wird! 😊)
Sobald ihr mit dem Ergebnis eure Gewichtbalancierbemühungen zufrieden seid, lasst die Konstruktion für gut eine halbe Stunde bei Raumtemperatur festwerden. Achtet dabei darauf, dass die Kürbishälften in etwa mittig in der Flüssigkeit schwimmen, damit eurer Rand nachher überall stark genug ist. Sobald sich das Agar-Agar soweit verfestigt hat, dass der Kürbis nicht mehr viel Bewegungsfreiheit hat (heißt: auch hinter verschlossener Kühlschranktüre vermutlich nicht Richtung Rand driften wird), könnt ihr eure beiden Gefäße für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank übersiedeln und das Agar-Agar fertig gelieren lassen.
Schritt 8: Den Kürbis aus der Agar-Agar-Form herauslösen
Sobald das Agar-Agar dann festgeworden ist, könnt ihr den Kürbis behutsam herauslösen. Kippt dafür die Form kopfüber und übt auf einer Seite des Kürbisses so Druck aus, dass er sich auf der anderen Seite herausschiebt. Wenn das nicht so funktioniert, wie ihr es euch vorstellt, könnt ihr den Kürbis auch etwas von der Agar-Agar-Form wegziehen (flach, Richtung Mitte des Kürbisses), damit etwas Luft zwischen Kürbis und Gelee (und in weiterer Folge eure Kürbishälfte brav aus der Form) kommt.
Wenn ihr dabei bemerkt, dass sich die Agar-Agar-Form ebenfalls aus dem Gefäß zu lösen beginnt, könnt ihr auch diese herauslösen. Andernfalls ist es besser (weil stabiler), die Schokoladeform im Gefäß zu belassen. Bei mir hat sich beispielsweise die halbrunde Form, die ich in der runden Schüssel gemacht habe, sehr leicht gelöst, die Agar-Agar-Form in der Aluminiumkuchenform dafür bombenfest gehalten.
Notiz am Rande: dass die eine der beiden Formen so dunkel ist, liegt daran, dass ich das Agar-Agar in einem zu hohen Topf gekocht und dabei verkokelt habe. Aber wie ihr sehen könnt, funktioniert diese Technik auch mit leicht angebranntem Agar-Agar bestens. 😉 (Und – keine Sorge – wirkt sich auch in kleinster Weise auf den Geschmack eurer Schokoladenform aus.)
Schritt 9: Die Form kaltstellen
Damit die Schokolade nachher gut an der Form haftet, stellt sie ein paar Stunden in den Kühlschrank oder kurz in den Tiefkühler. Aber Achtung, sie sollte keinesfalls anfrieren, sondern nur auf etwa 5°C herunterkühlen. Wenn ihr also keinen Thermometer habt und nicht motiviert seid, die Agar-Agar-Form alle fünf bis zehn Minuten zu checken, entscheidet euch lieber für den Kühlschrank, als eine tiefgekühlte und dadurch kaputte Form zu riskieren.
Schritt 10: Die Schokolade temperieren
Bevor es nun zum befriedigendsten Teil dieses Tutorials kommt – dem eigentlichen Gießen der Schokolade, müssen wir diese temperieren. Dadurch wird sie nachher nicht nur schön knackig, sondern vor allem auch stabil.
Um Schokolade zu temperieren, gibt es einige Methode. Am einfachsten ist es, wenn ihr erst zwei Drittel eurer Schokolade schmelzt und dabei auf 45°C erhitzt. Sobald die Schokolade diese Temperatur erreicht hat, gebt ihr das verbleibende – und mittlerweile grob gehackte – Drittel an Schokolade hinzu und lasst beides gemeinsam auf unter 32°C abkühlen. Sollte sich bis dahin nicht alles an Schokolade aufgelöst haben, gießt sie durch ein Sieb, um verbleibende Schokostückchen rauszufiltern.
Wie viel Schokolade ihr benötigt, hängt ganz von der Form und Größe eures Gegenstandes ab. Als Richtwert habe ich für meinen kleinen Kürbis 200g Schokolade gebraucht, habe ihn allerdings auch zweimal mit Schokolade ausgegossen (da es mein erster Versuch war und mir sehr stabil lieber als instabil, kaputt und „Verdammt, jetzt muss ich von vorne anfangen!“ war). Ein Schritt, den ich im Nachhinein betrachtet, zwar durchaus für eure erste Schokoladenform oder für potenziell recht zerbrechliche Gegenstände empfehlen würde (weil euch beim Zusammensetzen dann garantiert nichts zerbricht & ihr verhältnismäßig beherzt zupacken könnt), aber der das Zerteilen der Schokoladenhülle mit einer Gabel nicht ganz einfach macht (je nachdem, wie viel Kraft ihr gewohnt seid, mit diesem Utensil auszuüben ;-). Wer sich hier also leichtere Zerteilbarkeit wünscht, fährt mit einer Schokoladenschicht besser. Doch auch wenn ihr euch für zwei Schichten entscheidet, habt ihr nichts zu befürchten. Denn – wie die Studie der Schokokürbis-Essgewohnheiten meiner Familie gezeigt hat, scheint bei Schokokürbisse (in drei von vier Fällen) ohnehin zuerst die Füllung ausgelöffelt und dann die Schokohülle aufgeknabbert zu werden. 😉
Lange Rede, kurzer Sinn: schmelzt einfach mal mehr Schokolade, als ihr vermutlich benötigen werdet (ich habe 300g geschmolzen, aber nur 200g gebraucht), um den Kürbis ein oder zwei Mal mit Schokolade ausgießen zu können. Wenn euer Kürbis deutlich größer ist, nehmt mehr – denn den Rest könnt ihr ohnehin wiederverwenden (und einen Teil davon gleich nachher beim Zusammenkleben des Schokokürbisses verwenden).
Schritt 11: Die Schokoladenform gießen
Ist eure Schokolade geschmolzen und auf etwa 30-32° heruntergekühlt, könnt ihr die Agar-Agar-Formen aus dem Kühlschrank holen. Befüllt dann die erste vollständig mit Schokolade, schwenkt diese einmal in der Form (um jede Stelle des Randes damit zu bedecken) und gießt sie wieder in eure Schüssel mit Schokolade zurück (indem ihr sie für gut zehn Sekunden mit der Öffnung nach unten über diese haltet und abtropfen lasst). Wischt nun noch überschüssige Schokolade weg, die sich am Formenrand abgesammelt hat und stellt die erste Form zum Festwerden beiseite. Währenddessen könnt ihr das soeben beschriebene Prozedere mit eurer zweiten Schokoladenform durchführen.
Danach ist die Oberfläche der ersten Kürbishälfte vermutlich getrocknet (wenn nicht, wartet noch ein paar Minuten) und bereit für den zweiten „Aufguss“. Sobald den beide hatten (heißt: ihr beide Formen zwei Mal mit Schokolade ausgegossen habt), könnt ihr eure Schokoladenformen für 10 bis 15 Minuten in den Kühlschrank geben.
Schritt 12: Den Schokokürbis aus der Form lösen
Ist die Schokolade fest, löst die Kürbishälften aus ihren Formen. Entfernt dafür etwaige Schokoladenreste, die sich am Rand eurer Agar-Agar-Form abgesetzt haben. Dies gelingt, indem ihr mit einem Messer flach zwischen die Form und die Schokolade fahrt und diese so plättchenweise abhebelt. Außerdem könnt ihr den Rand eurer Schokoladenform noch etwas begradigen, sollte dieser stellenweise etwas erhöht sein (also über die Agar-Agar-Form ragen).
Um die Schokokürbishälfte heil aus der Form zu bekommen, sucht eine stabil aussehende Stelle, an der die Schokolade etwas dicker ist, und zieht diese behutsam von der Agar-Agar-Form weg. Dadurch kommt etwas Luft zwischen die Schokolade und das Agar-Agar, wodurch sich der Schokokürbis in der Regel ganz leicht löst.
Gebt die beiden Schokokürbishälften dann in den Kühlschrank zurück, damit sie fest bleiben und ihr leichter mit ihnen arbeiten könnt. Wenn ihr wollt, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, um die Agar-Agar-Formen ein zweites Mal zu verwenden und noch einen Kürbis herzustellen.
Schritt 13: Den Kuchenteig zurechtschneiden
Zerteilt dann einen Kuchenteig in zwei circa ein Zentimeter dicke Scheiben und auf jeden eine der Schokoladenkürbishälften. Schneidet nun grob mit einem Messer die Kontur derselben nach (es muss nicht allzu genau sein. Ein bisschen Sicherheitsabstand ist besser, als die Schokoform zu zerkratzen ;-), um sie auf die ungefähr benötigte Größe zurechtzustutzen.
Ist das geschafft, geht es an die Feinarbeit: probiert, wie viel Teig ihr noch wegnehmen müsst, bis das jeweilige Kuchenstück gut in seine Schokoladenkürbishälfte passt.
Schritt 14: Die Kürbishälften mit Mousse füllen
Ist der Kuchenteig bereit, befüllt beide Kürbishälften etwa bis zur Hälfte mit Mousse. Verstreicht dann etwas Mousse bis zum Rand eurer Schokoladenformen, sodass die komplette Innenseite bedeckt ist. Legt dann je eine Teigplatte in die Kürbishälften, drückt diese gut an und füllt den Rest der Schokoladenform bis zum Rand mit Mousse auf. Sollte dieses leicht über den Formenrand ragen, streicht noch einmal mit einer Palette darüber, damit die Oberfläche ganz eben wird und gut auf die zweite Kürbishälfte passt.
Bevor ihr den Kürbis allerdings zusammensetzt, gebt die beiden Kürbishälften noch ein bis zwei Stunde in den Kühlschrank, damit die Moussefüllung festwerden kann.
Schritt 15: Den Schokoladenkürbis zusammensetzen
Zum Schluss müsst ihr nur noch etwas Schokolade schmelzen und diese rasch auf den Rand einer der beiden Kürbisse streichen (z.B. mit einem Pinsel, einem sehr kleinen Löffel oder indem ihr einen Spritzbeutel mit einer kleinen Lochtülle befüllt). Da die Formen kalt sind, wird die Schokolade sehr schnell festwerden (weswegen ich euch von diesem Schritt auch leider kein Foto machen konnte). Nehmt es also mit dem Bestreichen nicht zu genau und arbeitet lieber schnell.
Ist die Schokolade aufgetragen, müsst ihr nur noch die zwei Kürbishälften zusammenpressen und etwaige Löcher mit etwas flüssiger Schokolade „stopfen“ (einfach draufträufeln und verstreichen). Damit die Naht nicht so offensichtlich ist, könnt ihr die Schokolade noch mit dem Finger glattstreichen. Oder, den kompletten Kürbis mit temperierter Schokolade bepinseln und damit auch gleich für etwas Glanz sorgen.
Bevor ihr den Kürbis serviert, sollte er unbedingt noch ein letztes Mal in den Kühlschrank wandern, damit die verklebten Stellen festwerden können. Um ihm ein Gesicht aufzumalen (und falls ihr einen Kürbis erwischt habt, der nicht von selbst steht), könnt ihr euch einen Ring aus Alufolie machen, den Kürbis daraufsetzen und dadurch stabilisieren.
Schritt 16: Den Schokoladenkürbis anschneiden
Da die Schokoschicht – insbesondere, wenn ihr die Form zweimal mit Schokolade befüllt habt – recht fest, die Füllung des Kürbisses aber weich ist, besteht beim Anschneiden die Gefahr, dass der Kürbis zerbricht. Um das zu verhindern, füllt etwas kochendes Wasser in einen Krug und erwärmt darin ein scharfes Küchenmesser. Schneidet bzw. schmelzt damit (nachdem ihr es abgetrocknet habt) den Kürbis erst in zwei Hälften und zerteilt ihn dann in beliebig viele Teile (oder, bei der Größe, realistischerweise in zwei ;-).
So, das war mein Schokoladenformen-Tutorial: vollgespickt mit jedem auch nur im Entferntesten erwähnenswerten Detail, dadurch vermutlich schon ausführlicher, als es die meisten von euch haben wollten, aber hoffentlich dennoch hilfreich für all jene, die schon immer mal ihre eigene Schokoladenform herstellen wollten. 😊
Ich wünsche euch gutes Gelingen und – sollte euch irgendetwas unklar sein – zögert nicht, mir zu schreiben!
Alles Liebe und viel Spaß beim Schokolade formen,
eure Alexandra
*Der verlinkte Beitrag ist in Kooperation mit Zotter entstanden (und damit Werbung ;-). Vielen, lieben Dank für die tolle Zusammenarbeit!
*Proifis helfen sich über die fleckige, etwas matte Oberfläche hinweg, indem sie die fertige Schokoladenform mit einem Airbrush besprühen. Da ich so etwas (leider;-) nicht zu Hause rumliegen habe, habe ich anders für Glanz gesorgt und einen der beiden Kürbisse mit temperierte Schokolade bepinselt. Beim anderen – der Halloweenvariante – fand ich es ganz passend, die Oberfläche so zu lassen, wie sie ist, auch wenn es mich gereizt hätte, noch eine Mirrorglaze auszuprobieren. Wenn ich das nachholen sollte, werde ich hier berichten – und in der Zwischenzeit entscheidet einfach selbst, welche Version ihr ansprechender findet & umsetzen möchtet. 🙂
2 Kommentare
Eva Dragosits
21.10.2017 at 19:59Ein toller Beitrag! Sooo viel Arbeit, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen! Super!
Liebe Grüße
Eva
Alexandra Ebert
24.10.2017 at 09:18Ja, bis dann alles mit der Form geklappt hat, war es schon viel Arbeit – aber dafür hat es auch viel Spaß gemacht! 😉
Ganz liebe Grüße,
Alexandra