Der Blick auf den Wetterbericht verrät mir: es bekommt diese Woche über 30 Grad. Und das nicht nur in der Toskana (wo ich morgen hinfahre und weswegen ich überhaupt erst in den Wetterbericht geschaut habe), sondern auch hier bei uns in Österreich. Wie passend also, dass ich in nächster Zeit ganz viele Eisrezepte für euch habe! 🙂
Den Auftakt macht heute dieses unvergleichlich cremige Kokos-Himbeereis, das ihr ganz ohne Eismaschine zubereiten könnt. Das Geheimnis seiner Cremigkeit liegt dabei in drei Blatt Gelatine, die, zugegeben, in einem Eis zwar etwas ungewöhnlich sind, sich aber bei meinen Rezepttüfteleien für meine nächste Zotter-Kreation (ein köstliches Heidelbeer-Frozen Joghurt am Stiel) als tolle Alternative zu mehr Zucker herausgestellt haben. Traut euch, es auszuprobieren & verratet mir unbedingt, wie es euch geschmeckt hat!
Bio-Zutaten Kokos Panna Cotta
265g Kokosmilch (z.B. Alnatura)
175g Schlagobers
25g Rohrohrzucker (oder Feinkristall)
8g Vanillezucker (1 Packung)
1g Salz (oder eine Prise ;-))
3 Blatt Gelatine
Zubereitung Kokos Panna Cotta
Der Kokos Panna Cotta ist schnell gemacht. Aber bevor ich euch verrate wie’s geht, möchte ich euch noch eines ans Herz legen: die Qualität der Kokosmilch. Achtet beim Einkaufen auf ein Produkt mit hohem Kokosanteil (und am besten auf Bioqualität) – denn damit steht und fällt der Geschmack von eurem Kokoseis. 😊
Sind alle Zutaten besorgt, wiegt 265g Kokosmilch, 175g Schlagobers und 25g Rohrohrzucker ab und gebt sie gemeinsam mit einer Packung Vanillezucker und einer Prise Salz in einen Topf.
Dann ist es an der Zeit, die drei Gelatine Blätter – gut fünf Minuten – in kaltem Wasser einzuweichen und währenddessen die Kokosmilchmischung kurz aufzukochen. Sobald diese einmal aufschäumt, könnt ihr sie auch schon wieder von der Hitze nehmen. Dadurch soll die Flüssigkeit Gelegenheit haben, auf 50-60°C runter zu kühlen (bis die fünf Einweich-Minuten verstrichen sind). Das ist nämlich die perfekte Temperaturspanne, um die (gut ausgedrückte) Gelatine darin aufzulösen – alles darüber würde bedeuten, dass die Gelatineblätter etwas von ihrer Gelierkraft verlieren. Wer mag, kontrolliert also die Temperatur mit einem Küchenthermometer. Andernfalls achtet einfach darauf, dass ihr die eingeweichten Gelatineblätter nicht in die kochende Kokosmilch werft – ein bisschen Zeit zum Abkühlen muss sein. 😉
Troubleshooting, wenn es mit dem Timing nicht ganz klappt: Sollte die Gelatine zu früh fertig sein, könnt ihr sie bereits ausdrücken und auf einem trockenen Untergrund liegen lassen. Dort hält sie ein paar Minuten aus; im Einweichwasser (in dem sie sich irgendwann komplett auflöst) weniger. Beim umgekehrten Problem – also, wenn die Kokosmilch zu weit runtergekühlt ist – packt sie einfach zurück auf den Herd und erhitzt sie auf niedrigster Stufe so lange, bis ihr keine Gelatineklümpchen mehr entdecken könnt.
Sind Kokosmilch und Gelatine erfolgreich vereint, könnt ihr auch schon eure Förmchen befüllen. Ich habe mir diesen Eis am Stiel-Bereiter mit 8 Eisformen á 75ml Fassungsvermögen bestellt, aber im Grunde genommen könnt ihr von einem Eis am Stiel-Bereiter über Silikonformen oder sogar Joghurtbechern alles nehmen, was ihr gerade zur Hand habt. Verteilt den Kokos Panna Cotta gleichmäßig auf eure Formen und lasst dabei etwa zwei bis zweieinhalb Zentimeter für die Himbeerschicht frei.
Dann darf die Kokosschicht zum Festwerden in den Tiefkühler*. Weil das seine Zeit braucht, kommt das Himbeerpüree erst in etwa einer Stunde dazu – macht es aber am besten gleich , damit es bis dahin gut auskühlt.
Bio-Zutaten Himbeerpüree
200g Himbeeren
40g Zucker
10g Zitronensaft
Zubereitung Himbeerpüree
Für das Himbeerpüree kommen alle Zutaten auf einmal in den Topf. Lasst sie darin fünf Minuten köcheln, bevor ihr die Beeren mit einem Stabmixer püriert und durch ein feines Sieb passiert (zum Kerne los werden). Stellt das Püree dann bis ihr es braucht in den Kühlschrank.
Sobald der Kokos Panna Cotta etwas fest geworden ist, könnt ihr das Himbeerpüree gleichmäßig auf die acht Förmchen verteilen. Achtet dabei darauf, dass ihr sie nicht ganz bis zum Rand befüllt; die letzten 2-3 Millimeter sollten frei bleiben. Zum einen, weil ihr jetzt gleich noch die Holzstiele hineinsteckt. Zum anderen, weil sich das Eis beim Frieren etwas ausdehnt.
Sind die Formen fertig befüllt, gebt (falls vorhanden) den Deckel auf den Eis am Stiel-Bereiter und steckt anschließend die Holzstiele durch die Führungsschlitze. Ideal ist es, wenn ihr sie etwas mehr als bis zur Hälfte hineinschiebt – dann lässt sich das Eis später bequem daran halten.
Bevor es aber soweit ist, dass ihr das Kokos-Himbeereis verkosten könnt, stellt den Eisbereiter nochmal drei bis vier Stunden in euren Tiefkühler.
Das Eis aus der Form lösen
Um das Eis aus der Form zu lösen, füllt ein tiefes Behältnis mit sehr warmem Leitungswasser und löst behutsam den Deckel von eurem Eisbereiter. Außerdem könnt ihr einen flachen Teller vorbereiten, auf dem ihr das Eis nachher ablegen könnt (ich habe ihn mit Alufolie bespannt und – weil es an dem Tag in meiner Küche sehr heiß war – ihn vorab gut eine Viertelstunde in den Tiefkühler gepackt; dadurch taut das Eis nicht zu stark an).
Taucht dann den Eisbereiter etwa 15-20 Sekunden so in das mit Wasser gefüllte Behältnis, dass nur die Kokosschicht (nicht aber die Himbeerschicht) unter Wasser ist – ich habe nämlich beim Herauslösen festgestellt, dass die deutlich länger braucht, bis sie vom Rand loskommt.
Erst nach diesen 15-20 Sekunden haltet ihr die Eisform so tief hinein, dass sie komplett vom warmen Wasser umgeben ist (also natürlich nur bis zum Rand – bitte den Eisbereiter nicht komplett im Wasser versenken ;-). Nach 5 Sekunden könnt ihr dann probieren, ob sich das Eis schon aus den Förmchen lösen lässt.
Falls nicht, braucht die Kokosschicht vielleicht noch etwas mehr Zeit. Wiederholt in dem Fall den Vorgang – also erst 15-20 Sekunden die Kokosschicht eintauchen, dann 5 Sekunden die komplette Eisform – und probiert es noch einmal. Spätestens jetzt sollte das Eis draußen sein. Wenn es sich immer noch weigert, seine Behausung zu verlassen, nehmt wärmeres Wasser und taucht nur die Kokosschicht (!) so lange ein, bis das Eis aufgibt und rauskommt.
Ist das geschafft, drapiert euer Eis auf dem Alufolien-Teller und lasst es im Tiefkühler nochmal fest werden. Danach ist es bereit, verspeist zu werden (und schmeckt am cremigsten nach circa 5-8 Minuten) – oder aber ihr verpackt es luftdicht und steckt es als euren persönlichen Eisvorrat zurück in den Tiefkühler. Wie auch immer ihr euch entscheidet – ob gleich essen, oder für später aufheben – ich hoffe, es schmeckt euch!
Alles Liebe,
eure Alexandra
*Nur der Vollständigkeit halber (und bevor mir irgendein Profi den Kopf abreißt ;-)): Eigentlich sollten Gelatinemassen immer erst im Kühlschrank festwerden, bevor man sie gefrieren lässt – andernfalls (also bei zu schnellem Erkalten) riskiert man, dass sich die Konsistenz nachteilig verändert. Aber in dem Fall würde ich getrost darauf verzichten: Im Praxistest ist keinem meiner Testesser ein Unterschied zwsichen der schonend abgekühlten Kühlschrank-Variante und der “schockgefrosteten” Schnellversion aufgefallen. Also kein Grund, sich mehr Arbeit zu machen! 🙂
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